deu application/pdf Wie im Bilderbuch. Repräsentation und Diversität in erzählenden Kinder - und Jugendsachbilderbüchern 2022 Diplomarbeit, 2022, CC BY-NC-ND 4.0 International Betreuung: Barbara Eggert Abstract Anhand von vier exemplarischen Büchern wird in der vorliegenden Arbeit der Frage nachgegangen, wie Körper in Kinder- und Jugendbilderbüchern repräsentiert werden. Dazu wird eine Auswahl von vier erzählenden Sachkinder- und Jugendbilderbüchern exemplarisch analysiert. Dafür werden einerseits die Werke selbst herangezogen, als auch ausführliche Gespräche, die jeweils mit mindestens einer der Urheberinnen, Illustratorin oder Autorin, geführt wurden. Den theoretischen Rahmen hierfür bieten die Critical Content Analysis1 und Stuart Hall’s Circle of Culture (vgl. Marchart 2018). Insofern ist die Herangehensweise an das Medium Bilderbuch als in den Cultural Studies verankert zu verstehen. Der theoretische Rahmen2, der für die Analyse verwendet wird, ist ein intersektionales Verständnis von Diversität. Fokuspunkte (Unit of Analysis)3 der Analyse sind Aspekte der Repräsentation von Körpern und umfassen, dem Medium Bilderbuch entsprechend, Bild- und Text- bzw. Sprachebene. Die Definition von Körper wird so gefasst, dass sie nicht nur die Körperlichkeit im Sinne einer Figur und Schönheitsnormen hinsichtlich Gewicht umfasst, sondern die physische Form und alle Faktoren, die Aussehen beschreiben und anhand derer Personen Merkmale, Zugehörigkeit zu Personengruppen, Geschlechtsidentität, Alter, Herkunft, Behinderung etc. zugeschrieben werden. Kinder- und Jugendliteratur wird, obwohl sie durchaus komplex ist und „bildästhetisch, literarisch, medial, psychologisch und soziologisch” (Thiele 2007: 9) untersucht werden kann, im wissenschaftlichen Literatur-Diskurs weitgehend ausgelassen (vgl. Kümmerling-Meibauer 2003: 6). Einerseits liegt dies in der unklaren Zielgruppe begründet (vgl. Kümmerling-Meibauer 2003: 6 ff.), andererseits aber auch an der vermeintlichen Trivialität der Inhalte (vgl. Thiele 2007: 5) und der starken Verknüpfung von Bild und Text, wobei sich die Literaturwissenschaft in der Bewertung der Illustration nicht zuständig fühlt, „während Kunstwissenschaften über die (pädagogisch eingebundene) Kinderbuchillustration als ernst zu nehmenden Forschungsgegenstand bis heute hinwegsieht” (ebd. 2007: 4). Bilderbuchforschung, so Thiele (2007: 4) weiter, existiert als eigenständige wissenschaftliche Disziplin im deutschsprachigen Raum nicht, „vielmehr zeigen sich Forschungsinteressen am Gegenstand in unterschiedlichen Bezugsdisziplinen, in die das Medium eingebunden ist” und Thiele nennt hier unter anderem die Kunst- und Bildwissenschaften, Medien- und Sozialwissenschaften und Pädagogik. Gleichzeitig bieten Bilderbücher einen Einblick darin, was aktuell verhandelt und gezeigt werden darf - sowohl auf Ebene der vermeintlichen „Kindgerechtheit”, als auch dem politisch-gesellschaftlichen Status Quo. CC BY-NC-ND 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ diploma Dissertation doi:10.57697/h2yv-v929 https://phaidra.kunstuni-linz.at/o:2996 Stütz, Ilona Stuetz,